Herausforderungen: für Dich? Für mich? Für alle? Herausforderungen durch Verhalten im pädagogischen Alltag professionell bewältigen
Laufzeit: April 2016 – Juni 2018
Finanzierung über die "Offensive Bildung" (BASF SE, Ludwigshafen)
Koordination: Diakonisches Werk Speyer
Kurzbeschreibung:
Immer wieder gibt es Situationen, in denen sich Fachkräfte durch Verhaltensweisen von Kindern herausgefordert und manchmal überfordert fühlen; es fehlten jedoch hierzu systematische Begegnungsantworten. Vor diesem Hintergrund wurde im Projekt „Herausforderungen: Für Dich? Für mich? Für alle?“, im Rahmen der „Offensive Bildung“ (BASF SE; Diakonisches Werk Pfalz), ein empirisch überprüftes Curriculum für die Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen (vgl. Fröhlich-Gildhoff, Rönnau-Böse & Tinius, 2017) zur professionellen Begegnung mit als herausfordernd erlebten Situationen entwickelt, umgesetzt und evaluiert.
In Form von sechs Fortbildungsmodulen und Prozessbegleitungssitzungen wurde durch geschulte MultipikatorInnen in zehn Kindertageseinrichtungen das spezifisch entwickelte Curriculum umgesetzt. Als zentrales Ziel des Projektes sollten dabei allen Kindern in den Kindertageseinrichtungen optimale Entwicklungschancen ermöglicht und vor allem in einer diskriminierungsfreien Begegnung das kindliche Wohlbefinden gefördert werden. In einem Prozess der Organisationsentwicklung sollten die pädagogischen Fachkräfte der Einrichtungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten qualifiziert sowie deren Kompetenzen diesbezüglich gesteigert werden. Hierbei sollte der Fokus auf eine Qualifizierung der Fachkräfte innerhalb eines auf die Situation der Einrichtung abgestimmten Konzeptes liegen, welches die Fachkräfte befähigt, herausfordernden Verhaltensweisen kompetent zu begegnen.
Nach der Auswertung aller Evaluationsinstrumente lässt sich festhalten, dass durch das entwickelte Curriculum und dementsprechend der Schulungen der ProzessbegleiterInnen, die Team- und Organisationsentwicklungen in allen teilnehmenden Kindertageseinrichtungen angeregt wurden. Auf Ebene der Fachkräfte zeigte sich eine Steigerung der Fach- und Methodenkenntnisse zum Themenbereich „herausforderndes Verhalten“ sowie ein gestiegenes Selbstwirksamkeits- und ein verringertes Belastungserleben. Bedeutsam sind zudem die Steigerungen des kindlichen Wohlbefindens. Diese Steigerung verweist darauf, dass Kinder in ihrer Entwicklung entsprechend ihrer Bedürfnisse wahrgenommen und individuell unterstützt werden. Die erfassten Meinungen der Eltern stützen die beobachtbaren positiven Entwicklungen: Sie sind überwiegend zufriedener und berichten, dass die Kinder besser in die Gruppen integriert sind. Zudem werden die Kompetenzen der Fachkräfte höher und die Eltern-Fachkraft-Beziehung als professioneller eingeschätzt.
Der wissenschaftliche Abschlussbericht ist kostenlos hier verfügbar.
Literatur:
Fröhlich-Gildhoff, K., Braner, K., Strohmer, J.,Rönnau-Böse, M. & Tinius, C. (2018). Herausforderndes Verhalten in Kindertageseinrichtungen – Evaluation eines Qualifizierungsprogramms für Fachkräfte-Teams. Perspektiven der empirischen Kinder- und Jugendforschung, 4 (2), 26-52.
Fröhlich-Gildhoff, K., Rein, R., Schmid, M. & Wehrle, S. (2018). Freiheit braucht feste Struktur. Seelische Grundbedürfnisse im Kita-Alltag erfüllen. kindergarten heute, 48 (11/12), 24-26.
Fröhlich-Gildhoff, K., Rein, R., Schmid, M. & Wehrle, S. (2018). Was ich zum Leben brauche.... Seelische Grundbedürfnisse von Kindern erkennen und beachten. kindergarten heute, 48 (11/12), 20-23.
Fröhlich-Gildhoff, K., Rönnau-Böse, M. & Tinius, C. (2017). Herausforderndes Verhalten in Kita und Grundschule. Erkennen, Verstehen, Begegnen. Stuttgart: Kohlhammer.
Fröhlich-Gildhoff, K., Rönnau-Böse, M. & Tinius, C. (2017). Herausforderndes Verhalten von Kindern professionell bewältigen. Ein Curriculum für die Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen. Freiburg: FEL Verlag.
Projektleitung:
Prof. Dr. Janina Strohmer
Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff
Prof. Dr. Maike Rönnau-Böse
Wissenschaftliche MitarbeiterInnen:
M.A. Katharina Braner
M.A. Claudia Grasy-Tinius
Kontakt:
Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff
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Tel.: 0761-47812-40
Überblicksstudie zur pädagogischen Arbeit mit Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten in Kindertageseinrichtungen (KiVaKi)
Laufzeit: April 2012 – Juli 2012
Kurzbeschreibung:
Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten stellen für pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen eine besondere Heraus- und manchmal Überforderung dar. Es gibt so gut wie keine empirischen Studien und evaluierten Konzepte, auf die sie in der pädagogischen Arbeit zurückgreifen könnten. In diesem Artikel werden die Ergebnisse einer Fragebogenbefragung unter pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen zur Arbeit mit Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten vorgestellt. Insgesamt wurden Fachkräfte, überwiegend Erzieherinnen, aus 101 Kindertageseinrichtungen, in vier Bundesländern zu ihrem Konstrukt von Verhaltensauffälligkeiten, zum Erkennen derselben und zum pädagogischen Umgang mit Kindern (und deren Eltern), wenn eine solche Besonderheit beobachtet wurde, befragt. Darüber hinaus wurde der Unterstützungsbedarf der professionellen Fachkräfte erfasst.
Es zeigte sich, dass zwar nur in der Minderheit der Einrichtungen Konzepte zur pädagogischen Arbeit mit Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten vorliegen, dass aber dennoch gezielte ‚Antworten‘ unter Einbezug der Eltern und in Kooperation mit anderen Diensten zu identifizieren sind. Darüber hinaus äußerten die Fachkräfte deutlichen Unterstützungsbedarf in Form von Weiterbildung, Supervision und verbesserten Rahmenbedingungen.
Der Artikel ist im Rahmen des Lehrforschungsprojekts im Masterstudium "Bildung und Erziehung im Kindesalter" entstanden und kann als Beispiel für die Verbindung von Lehre und Forschung betrachtet werden.
Projektleitung:
Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff
(Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 0761-47812-40)
Veröffentlichungen:
Fröhlich-Gildhoff, Lorenz, F. L., Tinius, C. & Sippel, M. (2013). Überblickstudie zur pädagogischen Arbeit mit Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten in Kindertageseinrichtungen. Frühe Bildung, 2 (2), 1-13. Göttingen: Hogrefe Verlag.
Der Artikel ist online hier verfügbar.
Entwicklung und Evaluation des „Freiburger Anti-Gewalt-Trainings" (FAGT)
Finanzierung: Evangelische Landeskirche Baden
Kurzbeschreibung:
In dem Projekt wurde ein manualgestütztes Trainingsprogramm zum Abbau gewalttätigen Verhaltens von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 17 Jahre entwickelt. Dieses Programm wurde in verschiedenen Zusammenhängen (Schulen, Jugendhilfeinstitutionen, Kinder- und Jugendpsychiatrie) eingesetzt und systematisch hinsichtlich der Prozesse und Ergebnisse im Kontrollgruppendesign evaluiert. Das Trainingsprogramm wird mittlerweile breit in Schulen und Jugendhilfeinstitutionen eingesetzt; PraktikerInnen werden hierzu fortgebildet.
Projektleitung:
Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff
Veröffentlichungen:
Fröhlich-Gildhoff, K. (2006). Freiburger Anti-Gewalt-Training (FAGT) – Konzept, Manual, Evaluation. Stuttgart: Kohlhammer.
Aus- und Weiterbildung im Verbund zum Thema Kinder mit herausforderndem Verhalten in Kindertageseinrichtungen (HeVeKi)
Laufzeit: Juni 2014 – September 2016
Projektfinanzieung für die wissenschaftliche Begleitung: Robert-Bosch-Stiftung
Die Umsetzung des Rahmenkonzepts erfolgt aus Eigenmitteln der Projektbeteiligten.
Kurzbeschreibung:
Zentrales Ziel des Projekts ist es, ein (Rahmen) Curriculum für (zukünftige) pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen zum Themenbereich Kinder mit herausforderndem Verhalten zu entwickeln, auf mehreren Ebenen in einem Transferverbund zu implementieren, wissenschaftlich fundiert zu begleiten und zu evaluieren und dann entsprechend der Erfahrungen und Erkenntnisse weiter zu verbreiten.
Der Transferverbund von Ausbildungsstätten (Hochschulen und Fachschulen), Weiterbildungs- und Kita-Trägern hat die gemeinsame Konzeptentwicklung/-adaption für kompetenzbasierte Aus- und Weiterbildungen, die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse einbeziehen, sowie einen regelmäßigen Wissenstransfer zwischen den Kooperationspartnern zum Ziel. Dabei steht die Entwicklung, Erprobung und Evaluation neuartiger, kompetenzbasierter Lehr/Lern- und Weiterbildungsformate mit dem gemeinsam vereinbarten inhaltlichem Schwerpunkt „Herausforderndes Verhalten“ im Mittelpunkt. In die Entwicklung gemeinsamer Konzepte gehen die Erfahrungen und curricularen Traditionen der Verbundpartner ein.
Wissenschaftlich begleitet werden Auszubildende [SchülerInnen an FS Sozialpädagogik; Studierende in BA Studiengängen Kindheitspädagogik] und pädagogische Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen. Hier steht die Erfassung der Kompetenzentwicklung im Vordergrund. Daneben erfolgt die Prozessbegleitung auf zwei Ebenen: zum einen werden die Prozesse der teilnehmenden Auszubildenden und pädagogischen Fachkräfte begleitet. Zum anderen richtet sich die Prozessbegleitung an die Lehrbeauftragten an Hoch- und Fachschulen, sowie an FortbildnerInnen der beteiligten Weiterbildungsinstitutionen.
Exemplarisch erfolgt darüber hinaus die Erfassung von Verhaltensänderungen auf Ebene der Kinder, sowie die Befragung von Eltern zu Verhaltensänderungen der Kinder.
Projektleitung:
Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff
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Prof. Dr. Maike Rönnau-Böse
(Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 0761-47812-24)
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen:
Claudia Tinius (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 0761-47812-791)
Rieke Hoffer (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: 0761-47812-791)
Schulungen für und Fortbildungen durch Multiplikator*innen:
Das Zentrum für Kinder- und Jugendforschung bietet Schulungen für Multiplikator*innen zum Thema "Ressourcenorientierte Begegnung mit herausforderndem Verhalten" an. Die Multiplikator*innen sind dann qualifiziert Fortbildungen zum Thema zu geben. Nähere Informationen finden Sie hier (bitte hier klicken).
Europäische Vergleichsstudie zu „Antworten" der Jugendhilfe auf gewalttätige Kinder und Jugendliche in Familien
Laufzeit: Januar 2006 – Dezember 2007
Finanzierung: Europäische Kommission (Daphne II Programm)
Kurzbeschreibung:
Das Projekt zielte darauf ab, ambulante staatlich geregelte Unterstützungsformen für gewaltauffällige Kinder und Jugendliche und ihre Familien in fünf Ländern (Deutschland, Frankreich, Polen, Schweden und Schweiz) zu analysieren und miteinander zu vergleichen. Neben einer Strukturanalyse der unterschiedlichen Systeme (Literatur- und Dokumentenanalyse) wurden in den beteiligten Ländern Gruppendiskussionen mit ExpertInnen (Fachkräfte aus Jugendhilfe/Jugendarbeit, Kindergarten, Schule, Jugendamt, Beratungsstellen, Polizei, Justiz …) sowie Interviews mit gewaltauffälligen Jugendlichen und ihren Bezugspersonen geführt. Die länderspezifischen Resultate konnten zu gemeinsamen Qualitätskriterien im Sinne von „best practice“ zusammengeführt werden.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Eva-Maria Engel
Veröffentlichungen:
Engel, E.-M., Pape, E., Rönnau, M. & Fröhlich-Gildhoff, K. (2007). Ambulante Hilfen für gewalttätige Kinder und Jugendliche – eine europäische Vergleichsstudie. In: Horizonte, 30, Juli 2007, S. 57–60.
Fröhlich-Gildhoff, K., Wigger, A., Lecaplain, P., Svensson,O. & Stelmaszuk, Z.W. (2008). Professional support for violent young people. Results of a comparative European study. Freiburg: FEL.